Ein Zimmermeister zeigt, wie ökologisches Dämmen funktioniert

Von Cornelia Sauer

Als Handwerker mit langjähriger Berufserfahrung kennt Lothar Betz alle Facetten des natürlichen Rohstoffs Holz und die Entwicklung der Baubranche wie kaum ein anderer. Der Betrieb ist im hessischen Kalbach(Rhön) angesiedelt: dort, wo die Menschen von Wald und Grün umgeben sind, gern miteinander sprechen und sich noch Zeit dafür nehmen, über Sinn und Unsinn so manch einer Entwicklung zu debattieren. Auch Lothar Betz treibt ein größeres Thema um: Gebäudedämmung.

„Ich finde es klasse, dass wir Menschen uns inzwischen aus einer ökologischen Verantwortung heraus darum kümmern, Häuser im Winter besser vor Kälte und im Sommer besser vor Hitze zu schützen“, steigt der Zimmermeister gut gelaunt in ein längeres Gespräch über Nachhaltigkeit in der Baubranche ein. „Solide gedämmte Gebäude verbrauchen weniger Heiz- und Kühlenergie. Das spart nicht nur Kosten ein, sondern auch CO2. Der Staat fördert solche Maßnahmen, vollkommen zu Recht!“ „Und warum bereitet Ihnen das Thema dennoch Kopfzerbrechen?“ Seine Antwort kommt wie aus der Pistole geschossen: „Theorie und Praxis passen nicht zusammen. In der Regel werden aus Erdöl hergestellte Plastikprodukte verbaut: Styropor, EPS, XPS oder PUR. Petrochemische Produkte sind billig und schnell zur Hand. Man greift nach ihnen, ganz ohne darüber nachzudenken, dass diese Stoffe eine ziemlich negative Ökobilanz haben, allein schon bei Herstellung und Transport. Ich frage mich: Kann man mit einem fossilen Energieträger, der viel CO2 ausstößt, den Klimawandel bekämpfen? Das ist doch unlogisch – und kann niemals richtig sein.“

Plastik sieht harmloser aus als es ist

Styropor mit seinen meist weißen Kügelchen wirkt auf den Laien eher unbedenklich. Als Verbraucher kennen wir diesen leichten Schaumstoff zum Beispiel als Verpackung für Lebensmittel, Bildschirme oder Playmobil-Eisenbahnen. Kaum jemand ist sich dessen bewusst, dass Styropor und Co. bei hohen Temperaturen schmelzen und im Brandfall mit dem normalen Instrumentarium der Feuerwehr kaum in den Griff zu bekommen sind. Die Hersteller relativieren diese Gefahr, zum Beispiel, indem sie auf Graphitzusätze in ihren Produkten hinweisen oder empfehlen, entzündbare Mülltonnen weit entfernt von gedämmten Hausfassaden zu lagern. „Wenn Feuer kein Thema mehr wäre: warum wird dann der Einbau von horizontalen Brandriegeln zwischen den Geschossen empfohlen?“, fragt Lothar Betz, und er verweist darauf, dass Feuerwehrleute Stoffe wie EPS sogar als Brandbeschleuniger sehen.

In der Fachwelt sind Styropor und Co. zudem für Probleme mit Schimmel- und Kondenswasser berüchtigt. Ein dritter heikler Aspekt ist die Entsorgung: Diese Stoffe verrotten nicht. Weder Müllverbrennung noch Recycling kommen infrage. Nach Gebrauch müssen Plastikdämmstoffe in Deponien endgelagert werden.

Alternativen ohne Überzeugungskraft

Mineralwollprodukte wie Glas- oder Steinwolle brennen nicht. Trotzdem sind sie problematisch, denn sie werden unter dem Einsatz von Chemie und sehr viel Energie – etwa für das Aufschmelzen der Rohstoffe – hergestellt. Wenn Glas- und Steinwolle entsorgt werden müssen, gelten sie als Sondermüll und werden von Wertstoffhöfen nicht angenommen. Ein weiteres Abfallprodukt, das auf Deponien endgelagert werden muss! Kritiker weisen zudem darauf hin, dass beim Verarbeiten von Glaswolle eingeatmete Partikel Lungenkrebs auslösen können. Seit dem Jahr 2000 dürfen darum kleinere „lungengängige Fasern“ nicht mehr in den Verkehr gebracht werden. Gütezeichen bestätigen zwar die gesundheitliche Unbedenklichkeit moderner Produkte auf Basis von Tierversuchen. Aber will man sich darauf verlassen? Nach wie vor führt der Hautkontakt mit den Fasern zu Reizungen und Juckreiz. Lothar Betz kennt das aus eigener Erfahrung, denn er hat jahrelang selbst Glaswolle verarbeitet. Irgendwann sagte ihm sein Verstand, dass er diesen Weg nicht weiter gehen sollte. Erstmals stellte er Fragen wie diese: „Passt es noch in die Zeit, dass erdölbasierte Dämmungen vom Staat subventioniert werden?“ oder „Kann ich den Industrieentwicklungen noch vertrauen?“. 2007 begann er dann, nach neuen Wegen zu suchen.

Zurück zu den Wurzeln

Als Lothar Betz keine Lust mehr auf Gift und Plastik hatte, beschloss er, eine radikal nachhaltige Innovation zu wagen, um seinen Traum vom naturnahen, bezahlbaren und hoch effizienten Dämmmaterial zu realisieren. Er sagte sich: „Schon immer wussten die Menschen, dass Luft der beste Wärme- und Kältespeicher ist. Warum also sollte es nicht möglich sein, Luft und Holz so in Beziehung zu setzen, dass sie eine optimale Dämmleistung erbringen?“ Mit dieser Überlegung war der Zimmermeister beim Holzzellstoffprodukt Wellpappe angekommen. Oder wie er dieses Material ebenso hessisch wie augenzwinkernd nennt: den „Pappedeckel“.

„Stellen Sie sich bitte jetzt nicht vor, dass wir einfach Kartons vom letzten Einkauf auf den Dachboden gelegt hätten“, erzählt er lachend, „das Thema war vom ersten Moment an deutlich anspruchsvoller. Wussten Sie, dass es mehr 300 Sorten Wellpappe gibt? Ich habe mich mit dem Gewicht des Materials beschäftigt, viel gerechnet, mich immer tiefer in die Welt der Wellenbögen und Wellenprofile hineinbegeben und Schritt für Schritt nach vorne gedacht. Schließlich wusste ich, welche Pappen mit welchen Wellenformen ich in wie vielen Schichten im Verbund verkleben muss, um einen gewünschten Dämmwert zu erzielen. Unser erstes Zellstoffverbundelement (ZVE) war geboren. Wir haben es FAIRWELL genannt.“

Der Clou seiner Lösung liegt darin, dass durch die Anordnung der verleimten Wellpappen Trennschichten entstehen, die die Luftkammern in Hohlräumen einschließen. So wird Wärme länger gehalten. Durch die versetzte Längs- und Querverklebung erhöht sich dieser Speichereffekt noch einmal mehr. Je nach Anzahl der Schichten, Höhe der Wellen, Breite der Dämmplatten und Größe sowie Anordnung der Luftschichten lassen sich unterschiedliche Wärmeleitzahlen erzielen. „Mineralwolle hat eine diffuse Struktur, sie ist wie Zuckerwatte aufgebaut“, erklärt Lothar Betz „Luft durchdringt dieses Material ziemlich schnell. Bei FAIRWELL dagegen findet der Luftaustausch ganz langsam statt – was übrigens auch dem Raumklima zugutekommt.“

Ökologisch konsequent

Die Dämmelemente von Betz bestehen aus heimischer Holzzellulose, die wiederum aus Bruch- und Durchforstungsholz gewonnen wird. Der Rohstoff Holz ist eine nachwachsende und doch endliche Ressource. Darum wird für die Herstellung von FAIRWELL kein Baum gefällt – was die weltweit unter Druck stehenden Wälder entlastet. Die Wellpappe bezieht Lothar Betz von Herstellern, die selbst ökologisch arbeiten. Sie besteht aus 80 Prozent recycelter Holzzellulose – und nur 20 Prozent stammen aus Frischfasern. Diese sind für die Stabilität von Wellpappe unverzichtbar.

In Kalbach werden die einzelnen Wellpappen auf herkömmlichen Anlagen und bei geringem Energieverbrauch der hauseigenen Hackschnitzelheizung zum Dämmstoff weiterverarbeitet. Fürs Verkleben der einzelnen Elemente zu Verbundplatten kommen anstelle von chemischen Bindemitteln Kartoffel- oder Maisstärke und ein ökologischer Wasserglaskleber zum Einsatz. FAIRWELL ist konsequent bis hin zur Verpackung:  Auch auf Folien verzichtet Lothar Betz gern. Selbst die Paletten werden aus Wellpappe hergestellt.

FAIRWELL ist höchst robust und als reines Holzfaserprodukt mit einer Nutzungszeit von über 50 Jahren langlebig. Wenn es eines Tages entsorgt werden muss, kann es dem Recycling erneut zugefügt werden. Das bedeutet: FAIRWELL steht für konsequente Kreislaufwirtschaft, auch als „Cradle-to-Cradle“ bekannt: die Königsklasse der Nachhaltigkeit.

 

 

 

FAIRWELL auf dem Prüfstand 1: Brandschutz

FAIRWELL erreicht die Brandschutzklasse B2 auch ohne den Einsatz von Borsalz, wie man es von einigen anderen ökologischen Dämmstoffen kennt, sondern gänzlich unbehandelt allein durch seine spezielle Grammatur. Dieser Wert lässt sich durch das Verstärken der äußeren Schichten weiter verbessern. Dank einer ökologischen Imprägnierung kann der Brandschutzwert bei Bedarf sogar auf B1 erhöht werden – was schwerer Entflammbarkeit entspricht.

FAIRWELL auf dem Prüfstand 2: Feuchtigkeitsresistenz

Wenn Verbraucher hören, dass Lothar Betz einen Dämmstoff aus Wellpappe herstellt, taucht häufiger die Frage nach der Feuchtigkeitstoleranz heraus. Der eine oder die andere mag sich dann vorstellen, dass sich das Dämmmaterial wie ein Schwamm vollsaugt und dann in sich zusammenfällt. Lothar Betz kennt diese Reaktion. Seine Antwort: „Holz kommt auch in der Natur mit Feuchtigkeit sehr gut klar. Deshalb verarbeiten unsere Dämmelemente durchs Duschen, Schlafen oder Kochen entstandene Raumfeuchtigkeit sogar besser als andere Dämmstoffe. Sie nehmen diese aufgrund ihres Speichervermögens kurzfristig auf – und trocknen danach wieder vollständig aus.“ FAIRWELL ist also diffusionsoffen, und Schimmel entsprechend gar kein Thema. Auf Wunsch kann das Produkt ökologisch imprägniert werden, um vollständige Feuchtigkeitsresistenz zu erzielen.

 

FAIRWELL auf dem Prüfstand 3: Nager und Ungeziefer

Waschbären schauen zwar putzig aus, sind aber als Bewohner von Dachböden und Hohlräumen unerwünscht. Auch Eichhörnchen, Ratten, Mäuse, Hornissen und andere Insekten sollten einen ökologischen Dämmstoff nicht als Einladung zur Einkehr verstehen. Betz Dämmelemente sind zwar giftstofffrei, aber sie werden von Tieren weder als Leckerei betrachtet, noch stellen sie ein Angebot zum Knabbern dar. Jede einzelne FAIRWELL-Platte ist von Haus aus verschlossen und hart. So finden weder starke Nagerzähne noch winzige Körperchen einen Weg hinein.

FAIRWELL auf dem Prüfstand 4: Stabilität

Der letzte spontan geäußerte Einwand gegen Wellpappe als Dämmstoff bezieht sich auf die Statik. Lothar Betz erzählt, dass er sich die Frage nach ausreichender Stabilität eingangs selbst gestellt habe, „obwohl ich bereits ahnte, dass die Längs- und Querverklebung von fester Wellpappe das Material enorm verstärkt“. Sehr bald wusste er: „Durch verschiedene Verbundarten und auch Grammaturen der einzelnen Wellpappe-Platten kann nicht nur der Dämmwert deutlich verbessert werden, sondern auch die Stabilität. Ein Verziehen oder Verbiegen der Blöcke ist ausgeschlossen.“ FAIRWELL eignet sich für den Einsatz im Dach, an Decken und für tragende und nichttragende Wände – oder auch als Luft- und Trittschalldämmung. Als Verbundsystem kann es zusammen mit Holz und weiteren Werkstoffen wie Gipskarton, Holzweichfaser, Metall- oder Grobspanplatten verwendet werden – was die extrem hohe Formstabilität noch einmal erhöht.

FAIRWELL nimmt weitere Hürden

Obwohl Lothar Betz als Zimmermeister im Holzbau alles andere als unterbeschäftigt ist, hat er sehr viel Zeit in seine nachhaltige Innovation investiert. Bereits 2009 konnte er dank der herausragenden Wärmedämmeigenschaften von FAIRWELL den Innovationspreis Technologie- und Gründerzentrum Würzburg (TGZ) in Empfang nehmen. Schon ein Jahr zuvor war FAIRWELL zum Patent angemeldet worden – 2012 wurde ihm dieses schließlich vom Europäischen Patentamt in München erteilt. 2016 erhielt Lothar Betz vom Deutschen Institut für Bautechnik (DIBT) in Berlin die allgemeine bauaufsichtliche Zulassung für die „Wärmedämmplatte aus Wellpappe ZVE (Zellstoffverbundelement)“.

Auch jenseits dieser offiziellen Meilensteine gingen die Dinge zügig voran. Lothar Betz erzählt vom Austausch mit Studenten und Wissenschaftlern, von mehreren Bachelor- und Masterarbeiten sowie von gemeinsamen Forschungsprojekten. Er berichtet zudem von interessierten Personen aus dem Umfeld der Wirtschaftsförderer und deutet ohne Namen zu nennen an, dass aktuell Gespräche mit ökologisch aufgeschlossenen potenziellen Partnern oder Investoren stattfinden.

Bereit für mehr

FAIRWELL hat längst ein Entwicklungsstadium erreicht, in dem Technik, Qualität, Design und Preis stimmen. Das erste komplette Gebäude wurde 2010 gedämmt. Inzwischen sind mehr als 50 Gebäude zugelassen – und alle haben die Auftraggeber überzeugt. Zwei nicht untypische Rückmeldungen: Karl-Heinrich Schubert aus Rostock schrieb „Von den Dämmeigenschaften sind wir nach wie vor begeistert, besonders im Sommer wegen des sehr guten Wärmeschutzes“. Als kleine Anekdote fügt er an: „Während der Bauphase fielen Reste des Dämmstoffs an, die unser Nachbar im Kaminofen verbrennen wollte, aber sie brannten – obwohl nur Pappe – zu seinem Erstaunen nicht.“ Günter Leinweber aus Kalbach stellte fest: „Seit unser Dachraum gedämmt wurde, haben wir ein angenehmes Wohnklima. Es ist immer angenehm warm, und wir haben festgestellt, dass der Dämmstoff eine gute Schalldämmung erreicht.“

Seit 2017 hat sich der Umsatz von Lothar Betz jährlich verdoppelt. Die Unternehmensstruktur wurde passend zum neuen Geschäftsfeld modernisiert: Heute ist Lothar Betz nicht nur Inhaber des 1923 von seinem Großvater gegründeten Familienunternehmens Betz Holzbau, sondern auch der 2016 gegründeten Betz Dämmelemente GmbH. Dort werden ZVE-Elemente aktuell noch wie Prototypen individuell gefertigt, bevor sie dann entweder von der  Firma Betz Holzbau oder einem anderen Zimmereibetrieb mit einfachen Zerspannungswerkzeugen verarbeitet werden. „Ein Hersteller als fester Partner für die Serienproduktion könnte mir jetzt viel Arbeit abnehmen“, sagt Lothar Betz, bei dem gerade so viele Dinge gleichzeitig geschehen. Zum Glück steht längst die vierte Generation bereit, um die Familientradition fortzuführen: Markus und Carsten Betz haben ihr jeweiliges Studium bereits abgeschlossen – und werden sich rund ums nachhaltige Dämmen engagieren.

Die Bremsen lösen!

Deutschland ist in punkto energetischer Sanierung – Stand 2020 – nur in sehr kleinen Schritten vorangekommen, obwohl die EU das Ziel vorgegeben hat, den Gebäudesektor, der gut 40 Prozent der Gesamtenergie verbraucht, bis 2050 weitgehend CO2-frei zu. Stimmige Produkte wie FAIRWELL können jetzt dazu beitragen, die Entscheidung, ökologisch zu dämmen, leichter zu machen. „Ich engagiere mich sehr dafür, die Baubranche für ökologische Alternativen begeistern“ berichtet Lothar Betz, aber die Dinge sind zuweilen doch recht zäh. „Noch ist das Engagement für nachhaltige Dämmstoffe zu klein. Manch ein Bauherr oder Architekten lässt – oft entgegen seiner ursprünglichen Absicht – zu, dass sein Gebäude mit einfach nicht mehr zeitgemäßen Dämmstoffen regelrecht mumifiziert wird, ohne an die möglichen Konsequenzen zu denken“, seufzt Lothar Betz. „Vielleicht liegt es daran, dass das Dämmen nur ein zu wenig beachteter Aspekt des Bauens ist. Einer von vielen eben. Vielleicht liegt es auch daran, dass die bekannten Dämmstoffe als alternativlos schnell abgehakt werden.“ Dann fährt er fort: „Ich wünsche mir außer kritischeren Bauherrn und Planern auch, dass mehr Energieberater für die anspruchsvollen Klimaziele gewonnen werden, um besser und offener beraten zu können. Und auch ein Vertriebsnetz mit qualifizierten Baufachbetrieben wäre nicht schlecht, die Kunden über das ganze Spektrum der ökologischen Möglichkeiten informieren. Die Endverbraucher fragen doch schon lange nach intelligenten Alternativen!“

Holz und Hanf, Schaf und Schilf

Noch liegt der Marktanteil für ökologische Dämmstoffe bei überschaubaren fünf Prozent vom Gesamtmarkt. In den nächsten Jahren dürfte er sich günstig entwickeln und zweistellig werden. Angeboten werden inzwischen so einige nachhaltige Produkte – zum Beispiel aus Holzfasern, Zellulose, Hanf, Flachs, Jute, Kokos, Kork, Schilf und Schafwolle. Lothar Betz begrüßt diese Tendenz: „Man kann sagen, da ist jetzt endlich etwas in Bewegung geraten. Die genannten Produkte haben alle gute Werte und Eigenschaften. Mit Wellpappe aus recycelter Zellulose aus regionalen Quellen können wir uns diesem Wettbewerb gut stellen, denn wir vereinen so manchen Vorteil der anderen Angebote.“

 

 

Lothar Betz – ein Pionier

In der Rhön geschehen also interessante Dinge. Das ist zwar nicht überraschend, aber doch bemerkenswert in einem Land, in dem man glaubt, zukunftsfähige Ideen kämen eher aus dem akademisch-technischen Raum, sprich von den Ingenieuren und Wissenschaftlern. Lothar Betz erbringt den grandiosen Beweis dafür, dass gerade auch das Handwerk mit seinem Wissen über natürliche Prozesse und Stoffe viel dazu beitragen kann, nachhaltige Wege aus der Umweltkrise zu weisen. Unaufgefordert, unbezahlt und mit großer Energie ist er zum aktiven Gestalter des „Green Deals“ geworden: dem Umbau unserer auf Fossilien basierenden Wirtschaft in eine klimaneutrale. Er selbst formuliert das bescheidener: „Eigentlich habe ich doch nur gezeigt, wie einfach CO2-neutrales Dämmen funktioniert“.